Einiges über die Anfänge der Armen Schulschwestern v.U.L.Fr.

Alles fing mit Maria Theresia v. Jesu Gerhardinger an, der wohl bedeutendsten Pädagogin des 19. Jahrhunderts. 
Karolina Gerhardinger (* 20. Juni 1797 in Regensburg-Stadtamhof; † 9. Mai 1879 in München), Ordensname Maria Theresia von Jesu, war eine Ordensschwester und Gründerin der Kongregation der Armen Schulschwestern von Unserer Lieben Frau. Sie wurde am 17. November 1985 in Rom selig gesprochen.

Die von ihr gegründete Kongregation sieht ihre Aufgabe im Bereich der Erziehung und Bildung junger Menschen. Heute arbeiten weltweit in mehr als 30 Ländern der Erde etwa 5000 Schulschwestern in Kindergärten, Kinder- und Jugendheimen, Horten und Tagesheimen, allgemeinbildender und Berufsschulen wie Volksschulen, Realschulen, Gymnasien, Fachakademien und Colleges.
im Alter von nur zwölf Jahren zur Lehrerin ausgebildet, arbeitete sie bereits mit 15 Jahren in diesem Beruf. Sie erkannte bald, dass die schulische Ausbildung vor allem der Mädchen aus ärmeren Bevölkerungsschichten völlig unzureichend war. Mit 25 Jahren entschloss sie sich zu einem Leben als Ordensfrau. 

Den von ihr gegründeten Orden nannte sie „Arme Schulschwestern“, das erste Kloster errichtete sie im oberpfälzischen Neunburg vorm Wald. Wegen Raummangels wurde das Mutterhaus der Armen Schulschwestern im Jahr 1843 von Neunburg in das frühere Klarissenkloster am Anger nach München verlegt.

Die von ihr geführte Schule wurde bald zu einer Musterschule. Karolina wirkte auf dem Gebiet der Erziehung und des Unterrichts bahnbrechend durch ihren ganzheitlichen Ansatz. Mustergültige Lehrpläne umfassten modernen Anschauungsunterricht, hauswirtschaftliche und kaufmännische Fächer, Fremdsprachen, musische Bildung und Turnen.
Der neue Orden verbreitete sich rasch in viele Länder, ab 1847 auch in Nordamerika.
Am Lebensende von Mutter Theresia Gerhardinger gab es bereits 166 Niederlassungen in Europa und 125 in Nordamerika mit insgesamt etwa 3000 Schulschwestern.

Interessant sind Klassenaufnahmen aus dieser Zeit bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Es herrschte an den Schulen "Zucht und Ordnung", die Kinder auf den Fotos schauten ernst in die Kamera, sie mussten sich "würdevoll" verhalten.

Anders war es an den Schulen des Ordens der Armen Schulschwestern. Hier war auch in dieser Zeit Lachen erwünscht. Leider sind aus dieser Zeit davon keine Fotos verfügbar.

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurden in Deutschland fast alle Schulen der Armen Schulschwestern geschlossen, so auch das Provinzial-Mutterhaus in Breslau. Damals wanderten viele Kandidatinnen und Schwestern nach Nord- und Südamerika sowie in andere europäische Länder aus.


Nach Kriegsende kamen diese Schwestern unter Leitung der Schwester M. Hiltrud Dudek nach Berlin-Neukölln, um hier eine neue Schule entsprechend ihren Idealen und ihrem Glauben aufzubauen. 
© unter Verwendung von Texten vonWikipedia

Kurzfassung der von Sr. M. Hiltrud Dudek erstellten Chronik zum 30jährigen Schuljubiläum.

Mit diesem Schuljahr begann die Arbeit der St. Marienschule in Berlin-Neukölln, in einer Zeit, die durch die Blockade der Stadt Berlin gekennzeichnet war. In der Pfarrei St. Clara mit ihrem damaligen Pfarrer, dem Geistlichen Rat Trawnik, konnten die aus Schlesien vertriebenen Schulschwestern mit ihrer Tätigkeit beginnen. In den Anfängen standen scheinbar unüberwindliche Schwierigkeiten dem Werk entgegen.

Die wohlwollende Haltung der alliierten Militärbehörden, der positive Bescheid von Gesundheitsamt und Feuerwehr nach Überprüfung der provisorischen Schulräume ließen Hoffnung auf Genehmigung durch das Hauptschulamt aufkommen. Nach Kanzelvermeldungen in St. Clara und den umliegenden Pfarreien über die Eröffnung einer kath. Schule kamen in kürzester Zeit 600 Kinder für die Jahrgänge 1 bis 5 zusammen. Mit diesen Zahlen hatten wir nicht gerechnet. Herr Pfarrer Blaesing von der Nachbarpfarrei St. Eduard überließ wie Herr Rat Trawnik allen verfügbaren Raum der Schule. Opferbereite Eltern halfen mit allerlei Mobiliar, diese Räume auszustatten. 

Die Genehmigung von Seiten der Behörden blieb aus; von amerikanischer Seite versprach man stillschweigende Duldung.

Mit dem Tag des allgemeinen Schulbeginns entschied Rat Trawnik: "Wir fangen an!"

Zu allen materiellen Nöten kam der scharfe Protest der Behörden. Die Schule wurde in Wort und Schrift als "illegal" bekämpft. Die Kinder erhielten keine Schulspeisung, keine Fahrgeldermäßigung. Auch das fehlende Heizmaterial war in diesem kalten Winter sehr spürbar. Schichtunterricht von morgens 8.00 Uhr bis nachmittags 16.30 Uhr wurde in Kauf genommen. Trotz aller Härten konnte das erste Schuljahr gut abgeschlossen werden.

Für das Schuljahr 1949/50 meldeten sich über 300 Kinder, darunter 190 Schulanfänger, zur Aufnahme. Um diesem Zustrom gerecht zu werden, erwies sich der Bau eines eigenen Schulhauses als dringende Notwendigkeit. Aber Geldmittel waren nicht vorhanden. So reiste Rat Trawnik nach Rom und erbat für seine Schule eine Bauspende von Papst Pius XII, mit der auf pfarreigenem Grundstück in der
 Kienitzer Str. 18 der Bau eines provisorischen Schulhauses begonnen werden konnte. Doch die geringen Mittel reichten nur für sechs Klassen, d. h. für das Kellergeschoß und zwei Stockwerke, die mit flacher Decke abgeschlossen wurden. Dieser Teilbau wurde am 22.09.1950 von Herrn Kardinal von Preysing eingeweiht.

Seit Beginn des Schuljahres waren die neuen Klassen doppelt gefüllt, und noch immer musste Schichtunterricht für die 920 Schüler gehalten werden.
Herr Rat Twarnik entschloss sich, mit einer Kreditaufnahme weiterzubauen und den geplanten 2. bis 4. Stock aufzusetzen. Das geschah über den Köpfen der lernenden Klassen. Gott sei Dank ist kein Kind ernstlich zu Schaden gekommen,  und im Oktober 1951 konnte der Bau bezogen werden.

Nach einem feierlichen Pontifikalamt in St. Clara weihte Bischof Wilhelm Weskamm das nun vollendete Schulhaus ein. 
Anschließend besuchte er das so genannte "Knusperhäuschen" Karl-Marx-Str. 146, einen unfertigen Kindergartenbau, dessen Räume der Schule zur Verfügung gestellt wurden.

Das Schuljahr 1951/52 brachte eine große organisatorische Schwierigkeit: Die allgemeine Vorverlegung des Versetzungstermins. Das bedeutete, dass innerhalb von anderthalb Jahren zwei Schuljahre bewältigt werden mussten. Mit dem Osterbeginn erfolgte die Überleitung in die dreiteilige Form der Oberschulklassen, in den Praktischen, den Technischen und den Wissenschaftlichen Zweig. In der St. Marienschule gab es je zwei Klassen der OPZ und der OTZ für Mädchen und Jungen und eine Klasse der OWZ für Mädchen. Inzwischen war die Schülerzahl auf 1100 gestiegen. Finanzsorgen rückten aber Neubaupläne noch in weite Ferne.

Trotz aller Bedrängnisse wurde der Schuljahresabschluss am 17./18.03.1955 in froher Gemeinschaft mit den Eltern und Freunden der Schule begangen.

Eine unerwartete Zwischenlösung in der Raumnot bot sich an: Ein Verwaltungsgebäude neben dem Neuköllner Stadion, Oderstr. 3a, Ecke Siegfriedstr., konnte für einen Zeitraum von sieben Jahren gepachtet werden. Wohlwollende Zusammenarbeit aller Instanzen ermöglichte es, innerhalb von acht Wochen den Bau für die Schule bezugsfertig zu machen.

Der Umzug der Oberschulklassen unter tatkräftiger Hilfe von Eltern, Lehrern und Schülern glich einem fröhlichen Fest. Für die 550 Oberschüler standen nun 17 neue Klassenräume, sechs Fach- und vier Verwaltungsräume zur Verfügung. Der Schichtunterricht war damit endgültig abgeschlossen, und am 17.11.1955 begann für die Oberschule der Unterricht in den neuen Räumen, die am 21.11.1955 von Bischof Weskamm eingeweiht wurden. Die Grundschule blieb in den bisher genutzten Räumen zurück.

Nach mehreren positiven Revisionen seitens der Schulbehörde wurde der St. Marienschule, und zwar der Grundschule, der OPZ und der OTZ, am 16.12.1955 die Eigenschaft einer anerkannten Privatschule verliehen. Diese Anerkennung brachte für die Eltern und die Schule manche Erleichterung, vor allem die Gewährung von Haushaltsmitteln. wie sie den öffentlichen Schulen zugewandt werden.

Mit der Überreichung der Anerkennungsurkunde für unsere Oberschule des wissenschaftlichen Zweiges am 18.04.1956 war die Hoffnung auf den vollen Ausbau der St. Marienschule erfüllt.

Im Schuljahr 1956/57 besuchten 590 Schüler in 19 Klassen die St. Marien-Oberschule und 678 Schüler in 20 Klassen die St Marien-Grundschule. Diese insgesamt 1268 Schüler wurden von 39 Schwestern und 18 weltlichen Lehrkräften unterrichtet.

Seit Jahren arbeitete man am Plan eines Schulneubaues, für den Herr
 Rat Trawnik, der bereits aus dem Amt als Pfarrer von St. Clara ausgeschieden war, immer noch als treibende Kraft bezeichnet werden kann. Nicht nur die Finanzierung des großen Projektes "Neubau in der Donaustraße" war schwierig, sondern auch die Verhandlungen mit den Pächtern der Kleingartensiedlung des in Aussicht genommenen Grundstückes brauchten viel Zeit. Doch am 24.02.1959 konnte der Kaufvertrag über das Grundstück an der Donaustraße abgeschlossen werden.

Ein denkwürdiger Tag war der 15.02.1960: Erstes Abitur an der St. Marien-Oberschule! Die ersten 14 Prüflinge haben es bestanden! Im Februar und März des Jahres gab es einige Assessoren- und Lehrerprüfungen.

Es verließen 139 Schülerinnen und Schüler aus OPZ und OTZ die St. Marien ­Schule. Der Ablauf des Pachtvertrages für die "Oderstraße" rückte immer näher, und endlich traf die langersehnte baupolizeiliche Genehmigung für das "Projekt Donaustraße" ein.

Das Muttergottesfest Mariä Geburt wurde zum Tag der Grundsteinlegung bestimmt. Er wurde ein Tag der Freude für die gesamte Schulgemeinschaft. Herr Rat Trawnik verlas die im Grundstein einzumauernde Urkunde.

Während in der Oderstraße die Vorbereitungen zum Schuljahres-abschluss liefen, konnte man am 16.02.1961 am Bau in der Donaustraße die Richtkrone aufgesetzt werden. Schulchor und Instrumentalgruppe gestalteten den Festakt, der von vielen Zuschauern auf der Donaustraße mitverfolgt wurde. 

Eine Woche später legten 13 Schülerinnen in der Oderstraße ihr Abitur ab. Es war das zweite Abitur der St. Marien-Oberschule.

Schwarzer Tag für Berlin! Absperrung des Ostsektors! Verlust einer Reihe von Schülern! Trennung von den im Ostteil der Stadt arbeitenden Schulschwestern!

Mit der Grundsteinlegung für das Schwesternhaus wurde der zweite Bauabschnitt, zu dem auch der Klassentrakt gehörte, in Angriff genommen. Während der Bauzeit erfuhr die St. Marienschule eine großzügige Hilfeleistung durch die amerikanischen Besatzungstruppen. Auf Vermittlung des kath. Geistlichen der Berlin-Brigade arbeiteten fleißige Jungmänner vier Wochen lang mit großen Planierraupen auf dem Schulgelände und verlagerten 5.000 m3 Erdreich, das vom U-Bahn-Bau in Britz zur Verfügung stand. Sie leisteten fachmännische Arbeit in freundlicher Art und sagten: "Für Kinder tun wir gern etwas!"

Auf den 19.02.1962 fiel das dritte Abitur der St. Marien-Oberschule, das von 15 Schülerinnen bestanden wurde. In der Donaustraße konnte das Richtfest des 2. Bauabschnitts gefeiert werden. Doch nun begann ein Wettlauf mit der Zeit, denn bis zum 14.07. musste das Haus in der Oderstraße geräumt sein.

Am 07.07.1962 schloss der reguläre Unterricht, und am Montag, 09.07.1962, begann der Umzug mit vielen freiwilligen Helfern. Auch die Ferien waren in der Donaustraße Wochen intensiver Arbeit für die Schwestern und einiger Helfer. Zusammen schafften sie es, die Räume bis zum Schulbeginn am 23.08. schlüsselfertig zu machen.

Das Fest Mariä Namen, das von Anfang an als Patronatsfest der St. Marienschule begangen wurde, gab den feierlichen Rahmen zur Einweihung des Neubaues durch Herrn Erzbischof Alfred Bengsch. Nach einem Festgottesdienst der Schulgemeinschaft in St. Cloro ging der Erzbischof segnend durch die Schulräume.

Einen spürbaren Engpass im Schulalltag bereitete uns das Fehlen einer eigenen Turnhalle. Zwar fanden unsere Klassen freundliches Entgegenkommen in städtischen Hallen; im Sommerhalbjahr durften wir weiterhin das Neuköllner Stadion an der Oderstraße benutzen. Doch längere Anmarschwege und Zeitverluste gehörten für das Fach Turnen zum Schulalltag.
Wie waren Lehrer und Schüler froh, als sie im Schuljahr 1967/68 die neue, große Turnhalle mit anschließender Gymnastikhalle zu Sport und Spiel in Gebrauch nehmen konnten.

Für die St. Marienschule wirkte sich mit den Jahren der Mangel an ordenseigenen Lehrkräften negativ aus. Die Ordensgemeinschaft als Träger der kath. Privatschule war auch bei sparsamster Lebensweise ihrer Mitglieder nicht mehr in der Lage, die steigenden Kosten des Schulbetriebs, die Personal- und Sachkosten aus eigenen Mitteln aufzubringen. Sie sah sich veranlasst - wie vor ihr auch andere kath. Schulen Berlins - das Bischöfliche Ordinariat um Übernahme der Trägerschaft und Verwaltung der Schule zu bitten, was ab 01.01.1970 geschehen ist.

Das 25jährige Bestehen der St. Marienschule wurde am Jahrestag ihrer Gründung, am 01.09.1973, festlich begangen mit einem Pontifikalamt, das Herr Kardinal Bengsch in der vollbesetzten Johannes Basilika mit der Schulgemeinde feierte. In der Schule schloss sich ein Festakt an. In den darauffolgenden Tagen gab es einen Jubiläumsball im "Prälaten Schöneberg", ein Hallensportfest der Grundschule in der Sporthalle Schöneberg und ein großes Kinderfest, das die Schüler der Oberschule für die Klassen der Grundschule auf dem Gelände in der Donaustraße gestalteten. Am Abend winkte den einsatzfreudigen Oberschülern Tanz und Musik in der Turnhalle. Hocherfreut hat uns die Anteilnahme des Heiligen Vaters, Papst Paul VI. an unserem 25jährigen Jubiläum: Er sandte uns - auf Vermittlung der Generaloberin der Schulschwestern aus Rom - eine Urkunde und seinen Apostolischen Segen.

Beim Bau des Schwesternhauses hatte man in der Planung bereits an die Errichtung einer Kapelle gedacht, die sich allerdings noch 12 Jahre als Provisorium im KeIlergeschoss des Fachtraktes befinden sollte. Erst am 12.09.1974 weihte Herr Kardinal Bengsch dieses Gotteshaus ein, das nicht nur dem Konvent der Schwestern sondern auch der Schule zur Verfügung steht.

Die Neugestaltung der gymnasialen Oberstufe ab 1973 erforderte zusätzliche Kursräume. Hinzu kam die Umgestaltung der Fachräume für Biologie und Bilden­de Kunst, so dass 1978 durch einen Anbau an den Klassentrakt mit drei grö­ßeren Klassenräumen die Raumnot vorläufig beseitigt wurde.

Nach fünf Jahren schon wieder ein Jubiläum? Die Freunde der Kath. Schule „St. Marien" engagierten sich in hervorragender Weise, wie auch sonst sehr zum Wohl "ihrer" Schule, dass das 30jährige Bestehen besonders festlich begangen wurde. Dem eigentlichen Patronatstag ging ein Kinderfest der Grundschule auf dem Gelände der Oberschule voraus, das sich durch den außerordentlichen Einsatz von Eltern, Lehrern und Oberschülern zu einem wahren Volksfest gestaltete. Gleich am Toreingang drehte sich ein Kinderkarussell. und zwischen allerlei Zeitvertreib auf dem Hof und Turnplatz und in den Klassenräumen ließ der Bläserchor des Don-Bosco-Heimes beschwingte Musik erschallen. 

Das eigentliche Patronats- und Jubiläumsfest wurde am 21.09.1978 begangen. Den feierlichen Gottesdienst in der St. Bonifatiuskirche zelebrierte Herr Kardinal Bengsch, der auch am Festakt in der Schule teilnahm.

Nach vielen Glück- und Segenswünschen für die weitere erfolgreiche Arbeit der St. Marienschule belegen stolze Zahlen ihre bisherigen Leistungen: Im Zeitraum von 1952 - 1978 haben 780 Schülerinnen und Schüler die OPZ bzw. Hauptschule mit einem Abschlusszeugnis verlassen; in der OTZ bzw. Realschule waren es 1250 Schülerinnen und Schüler; in den Jahren 1960 - 1978 legten mit Erfolg 378 Schülerinnen und Schüler das Abitur an der Kath. Schule St. Marien ab. Alle Bischöfe des Berliner Bistums bekunden stets ihr reges Interesse an den kath. Privatschulen. So setzte sich auch Herr Kardinal Meisner mit Vertretern aller katholischen Schulen zu einer Gesprächsrunde in der St. Marienschule zusammen, die seit 1975 unter der Leitung von OStDir. Schlede stand.

Im achten Jahr seiner Amtsführung bewirkte er die hohe Auszeichnung seiner Vorgängerin, Sr. M. Hiltrud Dudek, mit dem Bundesverdienstkreuz. Die feierliche Überreichung fand am 12.09.1983 durch Herrn Senator Hassemer statt.
In seiner Laudatio würdigte er und alle weiteren Redner des Tages die großen Verdienste um die St. Marienschule, die sich Sr. Hiltrud in 27 Jahren als Schulleiterin von 1948 - 1975 erworben hat.
Festliche Höhepunkte gaben dem Schulalltag die Würze. Stellvertretend für alle Lehrer und Helfer in ihrem manchmal aufreibenden täglichen Einsatz sehen wir hier Herrn Sauter-Servaes beim experimentellen Chemie-Abitur. Wenige Jahre später war er bereit, eine noch größere Bürde zu übernehmen, nämlich die des Schulleiters.

Nachdem Herr Schiede im Frühjahr 1991 die KSSM/O verlassen hatte und die Zeit des "Interregnum" durchgestanden war, übernahm Herr Sauter-Servaes die Leitung und steuerte seit Januar 1992 das Schiff "St. Marien Oberschule". Offenbar ist sie im Bereich der katholischen Schulen auch interessant für Herrn Kardinal Sterzinsky, der sie am 14.0.61995 besuchte, um sie und ihre Lehrkräfte kennenzulernen.

Er war auch mitten unter den Schülern und Lehrern in Altbuchhorst, als sie dort am Ende ihres "Missiomarsches 1995" Rast machten. In einem Wortgottesdienst mit Herrn Kardinal Sterzinsky dankten die "Läufer" des Bernhardinums und der KSSM/O dem Schöpfer aller Dinge für das wunderbare Wunderwetter und den guten Erlös ihrer gesponserten Kilometer.
Zugunsten der Straßenkinder in Brasilien, genauer als Unterstützung der Ausbildung in einer Landwirtschaftsschule in Fusagasuga/Kolumbien, "erwanderten" sie ein Spenden Geld von 23.651,00 DM. Auch der zweite Missiomarsch 1997 brachte ein stolzes Ergebnis in dieser Größenordnung.

Die Verbundenheit der Schüler mit "ihrer" Marienschule drückt sich aus in dem Modell der Klasse 8 H im Schuljahr 1997/98, das sie im Projektunterricht oft in liebevollen Details mit Rosenbeeten und Fischteich erstellt haben.
Dem Rückblick auf ein halbes Jahrhundert Erziehungsarbeit in Berlin-Neukölln lässt sich nur hinzufügen: Möge der Segen Gottes weiterhin auf der St. Marienschule ruhen!