Poetry-Slam, davon hatte ich schon etwas gehört, mich jedoch noch nie damit beschäftigt. Dann aber wurde es Thema unseres Deutschunterrichtes. Ich hatte nie geglaubt, je einen Slam-Text zu schreiben, doch wurde genau das unsere Aufgabe. Ein Slam zum Thema Liebe. 


Noch an diesem Nachmittag begann ich daran zu arbeiten. Wie genau ich das Ganze angehen sollte, wusste ich selbst noch nicht, doch mit der Zeit verstand ich, in welche Richtung ich gehen wollte. Daraufhin fiel mir das Schreiben sogar relativ leicht. 

Aus den vier besten Texten jeder Klasse ergaben sich zwölf Finalisten. Diese durften ihre Slams vor den 9. Klassen des Gymnasiums, einigen Lehrern und den Schulleitungen Herrn Lahser und Frau Nobiling halten. Organisiert wurde der Wettbewerb von unserer Deutschlehrerin Frau Schmidt. Nach zwei Proben und einigen Überarbeitungen kam auch schon der große Tag. Unsere frisch getestete Klasse betrat die auffallend und schön geschmückte Sporthalle und kurze Zeit darauf war es dann so weit: 

Ich wurde von zwei tollen Moderatorinnen auf die Bühne gerufen. Nervosität pur, schaffe ich es, den Text fehlerfrei und mit den richtigen Emotionen rüberzubringen? Doch trotz der Aufregung und des großen Publikums schaffte ich es. Nachdem wir alle Texte gehört hatten, kam die Finalrunde. Die Person mit dem stärksten Vortrag aus jeder Klasse wurde nach vorn gerufen; darunter auch ich für die 9Gb. Unter Messung der Lautstärke applaudierten die Klassen noch einmal für jeden von uns. Jetzt wurde das endgültige Ergebnis bekannt gegeben. Ich habe mit Unterstützung der 9Gb den ersten Poetry Slam an unsere Schule gewonnen. Zurück in den Klassenraum ging es mit einer Rose für jeden von uns Vieren, dem Pokal und dem Klassengewinn. 

Sophie Schilling, 9Gb 

Ein Ende ohne Anfang 

Von Sophie Schilling, 9Gb 

Am Anfang gab es nur mich, noch kein dich
Verlieben will ich mich nicht, das spricht doch für sich
Kraft zum Sorgen habe ich nämlich keine, da bleib ich lieber alleine
Suchen werde ich nicht, mein Herz ist schließlich kein Knicklicht 
Gefunden hab ich grade schon irgendwie, ich dachte doch das wollte ich nie 
Doch ich sah dich, und es überkam mich 
Deine schönen Augen, dein weiches Haar und das zarte Lächeln, sie brachten mich dazu, meinen eigenen Schwur zu brechen 
Aber die Gefühle, es wurden irgendwie zu viele, sind das alles nur Gedankenspiele
Ich begann mit dem Zweifel zu kämpfen, ich fühlte mich noch nie so hingezogen zu einem Menschen 
Doch an dir war etwas, das in mir Hoffnung weckt, ich bekam einen Schreck 
Du sahst mich an und zogst mich damit irgendwie nur noch mehr in deinen Bann
Doch unsere Blicke, die trennten sich, weg von mir bewegst du dich
So gerne wäre ich die hinterhergegangen und hätte dich in meinen Leben empfangen 
Ich hatte aber nicht den Mut, ich wollte nur schreien vor Wut
Doch dies tat ich nicht, vielleicht war das hier ja Absicht
Am Ende gab es also wieder nur mich und nun doch kein dich