Kurz vor den Sommerferien freute sich die 11a im Deutschunterricht bei Frau Dr. Jobatey über einen besonderen Gast: Schauspieler Philip Bender, vielen unter anderem aus Tonis Welt, sowie den beliebten Fernsehserien Soko Köln und Soko Leipzig bekannt.
Er hat gerade ein Engagement im Schlossparktheater beendet und steckt schon wieder in den Dreharbeiten für einen Kinderfilm.
Begrüßt wurde er von unserer Schulleiterin Frau Nobiling, die mit ihrer Einführung schon Impulse für die Begegnung gab. Wir wollten verstehen, was Sprache und Lyrik für einen Schauspieler bedeuten, und was uns Philip Bender aus seinem Lebensweg mitgeben kann.
Mit Herrn Bender hatten wir einen überzeugten Berliner zu Gast, der sich durch den Glauben an seine Träume aus allen möglichen Widrigkeiten befreit hat. Schauspiel ist bei ihm auch eine Familientradition, da bereits seine Großmutter eine bekannte Theaterschauspielerin in der DDR war. Der schulische Weg war nicht leicht, aber in den Waldorfschulen fand er die für ihn perfekte Schulform.
Viele Fragen bezogen sich auf die Schauspielerei: Ob eine Rolle ihn je einmal im Alltagsleben beeinflusst habe? Ja, einmal hat Philip Bender sich in der Vorbereitung auf eine Rolle als depressiver Schauspieler, der am Ku-Damm lebt nach der aus Amerika stammenden Methode des „Method Actings“ vorbereitet. Die Schauspieler versuchen die Erfahrungen der von ihnen dargestellten Personen authentisch nachzuempfinden und auch einmal auszuleben. So nahm sich Herr Bender ein Zimmer am Ku-Damm und trug sehr heruntergekommene Kleidung und lebt eine Weile so, wie seine Filmfigur gelebt hätte. Diese Rolle dann hinter sich zu lassen und in sein eigenes Leben zurückzufinden sei dann nicht ganz so leicht gewesen.
Wie arbeiten Schauspieler, Kameraleute und die ganze Crew zusammen? Wie entscheidet man, ob man eine Rolle annimmt und wie geht man mit Erfolg und Misserfolg beim Casting um? Philip Bender beantwortete auf alle Fragen offen und ehrlich, sodass die Zeit wie im Flug verging. Welche Träume bleiben? Beruflich ein verstärkter Einsatz im englischsprachigen Raum, zunächst im Vereinigten Königreich, langfristig wieder in Los Angeles, wo er bereits einen Filmpreis erhalten hat. Zukünftige Wunsch-Filmpartner? Denzel Washington und Matthew McConaughey. Herr Bender möchte so vielseitig wie möglich schauspielern und widmet sich jeder Rolle mit vollstem Einsatz bis ins Detail.
Eines wurde deutlich: Philip Bender liebt Sprache in all ihren Ausprägungen, und was man dadurch ausdrücken kann. Er ist ein Meister im Wechseln zwischen unterschiedlichen Sprachebenen. Abschließend wurde uns ein besonderes Privileg zuteil. Philip Bender trug uns ein Gedicht vor, das er sehr mag und ihn immer auf ganz besondere Weise berührt: Friedrich Nietzsches „Der Wanderer“.
Danke, für eine besondere Deutschstunde und hoffentlich sehen wir Philip Bender bald wieder einmal in unserer Schule!